Schwarz-Weiß Fotografie

Was heutzutage Vintage-Look, kreative Ausdrucksmöglichkeit oder Kunstform ist, war in den Anfängen der Fotografie der Standard. Fotografien in Schwarz-Weiß. Sicherlich eignet sich nicht jedes Motiv dafür, denn der Mensch sieht gerne Farben. Jetzt zur Winterzeit, wenn die Welt dort draußen mal wieder in einem durchgehenden Grauton erscheint, lassen sich mit Schwarz-Weiß-Bildern jedoch tolle Kontraste zaubern. Aber auch sonst lohnt es sich, sich einmal etwas genauer mit diesem Stilmittel zu beschäftigen, was wir mit diesem Beitrag heute tun wollen.

Die Schwarz-Weiß Fotografie hätte heute sicherlich nicht die Bedeutung, wenn nicht einige Künstler zu ihrer Erhaltung als Kunstform beigetragen hätten. Womöglich würde es heute als veraltete Fototechnik gelten. Man weiß es nicht. Aber was man weiß ist, dass Menschen wie der 1984 verstorbene Ansel Adams, der mit seinen eindrucksvollen Landschafts- und Naturfotografien zu begeistern wusste, diese Stilistik geprägt haben und sie überhaupt erst zu einer machten. Er gilt bis heute als einer der bedeutendsten amerikanischen Fotografen.

Ansel_Adams_and_camera

Warum Schwarz-Weiß?

Wieso wird die Option, die eigenen Bilder in Schwarz-Weiß zu wandeln oder direkt mit der Kamera in Schwarz-Weiß aufzunehmen, eigentlich so oft und gerne genutzt? Motive, die eindeutige Objekte beinhalten, wie z.B. einen Berg, eine Parkbank, eine einzelne Person, können von der Schwarz-Weiß Version profitieren. So entbehrt das Bild zwar der farblichen Vielfalt, erhält aber einen ganz neuen Fokus. Der Schwerpunkt liegt auf einmal auf Licht und Schatten, Kontrast, Formen und Linien und befördert so die eigentliche Aussage des Bildes, bzw. das Objekt in den Vordergrund. Dabei macht es schon einen deutlichen Unterschied, ob ein Bild in Farbe aufgenommen wird und anschließend einen s/w-Filter drüber bekommt, oder ob man mit dem Ansatz ein gelungenes Schwarz-Weiß Foto zu schießen, sein Motiv wählt. Bei Erstem passiert nichts anderes, als dass dem Bild die Farbinformationen entzogen werden. Der zweite Ansatz ist da schon fordernder oder ermöglicht dem Fotograf ein ganz anderes Kennenlernen seines Motives.

Wie fotografiere ich in Schwarz-Weiß?

Analoge Kameras haben die Möglichkeit mit einem s/w-Film bestückt zu werden, bei digitalen Kameras besteht die Möglichkeit im monochromen Modus aufzunehmen. Monochrom bedeutet nichts anderes als „einfarbig“. Das impliziert, dass der Farbton, in dem die Bilder nun aufgenommen werden sollen, ebenfalls festgelegt werden muß. In diesem Falle sollte man demnach im monochromen Schwarz-Weiß Modus fotografieren. Aber auch hier sind die Ergebnisse nicht immer brillant. Denn die Digitalkamera macht prinzipiell nichts anderes als der Fotofilter. Es werden lediglich die Farbinformationen des Bildes nicht gespeichert. Beide Varianten sind einfach, aber grundsätzlich für ein eindrucksvolles Ergebnis nicht besonders empfehlenswert.

Und wie macht man es nun richtig?

Gut zu wissen ist, wie bereits erwähnt, dass es bei Schwarz-Weiß Fotografie nicht um das Farbenspiel eines Motives geht, sondern das bereits bei der Motivwahl mitgedacht werden sollte. Denn nun wird mit Licht und fehlendem Licht und ganz vielen Zwischenstufen gearbeitet. Grundsätzlich also nur mit Hell und Dunkel. Bei dieser Disziplin wird der Begriff „Fotografie“, das „Malen mit Licht“, nochmal bedeutungsschwerer. Man sollte sich fragen wie die Sonne steht, von welcher Seite eine Fotografie am meisten Sinn macht, wo die Schatten platziert werden sollen und wie man wichtige Konturen und Strukturen besonders deutlich herausarbeiten kann.

Sinnvoll ist es, dabei soviel Bildinformationen wie möglich zu speichern. Das bedeutet, das Motiv sollte unbedingt in Farbe fotografiert werden. Bei der späteren Bildbearbeitung empfiehlt es sich dann auf die Filter, die Schwarz-Weiß mit einem Klick erzeugen, zu verzichten. Der Vorteil an vielen Bildinformationen ist, dass man detailliert in einzelne Farbbereiche des Bildes eingreifen kann und so wesentlich mehr Tiefe und Struktur erzielt. Das gezielte Herausarbeiten der wichtigsten Elemente der Bildaussage, macht aus dem Bild dann auch einen qualitativen und echten Hingucker.

Central Park, NY covered in snow at dawn

Programme zur Fotonachbearbeitung:

Mit welchen Programmen lässt sich eine detaillierte Bearbeitung durchführen? Es gibt natürlich den Klassiker „Adobe Photoshop“. Damit lassen sich Bilder in allen Facetten verfeinern. Photoshop ist aber weitaus komplexer und bietet neben der Bildbearbeitung noch weitere Möglichkeiten um Grafiken zu erstellen. Geht es ausschließlich um Fotobearbeitung, dann ist das Programm „Adobe Lightroom“ zu empfehlen. Dieses Programm ist auf Bildbearbeitung ausgelegt und möglicherweise etwas intuitiver zu bedienen, auch wenn es sehr in die Tiefe geht. Viele kostenfreie und auch kostenpflichtige Presets, lassen sich von Fotografen und Entwicklern im Internet herunterladen und auf die eigenen Bilder anwenden. Ebenso lassen sich eigene Fotofilter erstellen und abspeichern. Wenn zum Beispiel eine gelungene Schwarz-Weiß Voreinstellung für „Landschaften im Schnee“ erreicht ist, lässt sich diese auf andere Bilder ebenso anwenden.
Gute Möglichkeiten der Bildbearbeitung gibt es übrigens in der Standard-Foto-Anwendung unter Windows 10. Dort trifft man auf viele nützliche Funktionen.
Autor: Jan Wölke



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