David Köster – ganz natürlich preisgekrönt

David Köster ist ein deutscher Reise- und Landschaftsfotograf, der aus Halle (Saale) stammt, sich aber auf der Welt zu Hause fühlt. Er ist Träger zahlreicher, internationaler Preise und Auszeichnungen für seine Arbeiten, u.a. von den IPA International Photography Awards, National Geographic Photo Contest, Color Award, Smithsonian, Asferico, EurophotoMeteo, Oasis oder den deutschen Glanzlichtern der Naturfotografie und wird im Kompendium „Who´s who in Visual Arts – 100 Fine Art Photographers“ gelistet, welches im Frühjahr 2015 erscheinen wird. Seine Bilder inspirierender Naturkulissen, abseits des touristischen Mainstreams,  werden weltweit veröffentlicht, sind in Ausstellungen zu sehen und werden von Verlagen, Agenturen und Tourismusinstitutionen genutzt. Wir freuen uns nun sehr, David Köster bei uns im Interview zu haben.

David Köster
David Köster

Wie sind Sie zur Fotografie gekommen – was hat Ihre Leidenschaft geweckt?

Zur Fotografie bin ich über meine Begeisterung für Natur, Landschaften und das Reisen an sich gekommen. Schon als Kind habe ich Magazine wie GEO oder National Geographic verschlungen und mir gern Naturdokumentationen angesehen. Bis heute fasziniert mich in der Natur der ewige Kampf der Elemente, das immer wieder neue Spiel von Licht und Farben, Formen und Strukturen. Da ich ein recht kreativer Mensch bin, entstand irgendwann der Wunsch, diese Eindrücke in der Natur festzuhalten und visuell zu verarbeiten.

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Strand Playa Cofete, Barlovento, Jandia-Halbinsel, Fuerteventura, Kanaren, Spanien – Copyright: David Köster

Woran denken Sie zuerst, wenn Sie eine Fotoreise planen?

Natürlich bin ich zu allererst daran interessiert, spannende Fotolocations zu finden. Wenn ich Touren zusammenstelle betreibe ich also erst einmal ausführliche Recherche. Was könnte fotografisch reizvoll sein, wann herrscht wo welches Licht, welche Perspektiven versprechen interessant zu sein und wie komme ich dort eigentlich hin? Zum Glück gibt es neben den klassischen Quellen wie Landkarten und Reiseliteratur heute hilfreiche Tools wie z. B. Google Earth oder Photographers Ephemeris. Und doch machen solche Planungen einen nicht ganz kleinen Teil meiner fotografischen Zeit aus.

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Bardenas Reales, Wüstenlandschaft in Navarra, Spanien – Copyright: David Köster

Welchen Umfang hat Ihr Foto-Equipment, wenn Sie in der Natur unterwegs sind?

Mein Credo ist, so wenig wie möglich, soviel wie nötig. Dennoch kommt zum Ende – gerade bei längeren Touren – doch immer einiges zusammen: Kamera (derzeit Nikon D810), Zweitbody, vier bis fünf Objektive von Weitwinkel bis Tele. Außerdem arbeite ich sehr gerne mit optischen Filtern und so sind verschiedene Grau-, Pol- und Verlaufsfilter dabei. Dann noch Stativ und Köpfe, GPS-Gerät und sonstiger Kleinkram. Am Ende wiegt der Rucksack dann oft 12 bis 13 Kilo.

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Tien Shan Gipfel, u. a. mit Khan Tengri (7010 m) und Peak Pobeda, Kasachstan – Copyright: David Köster

Wie lange sind Sie im Jahr auf Fotoexkursionen?

Ich versuche mir jedes Jahr ein Zeitfenster von einigen Wochen für intensive Fototouren freizuhalten. Gerade bei weit entfernten Destinationen ist es mir wichtig, dass ich vor Ort genügend Zeit habe, um meine Fotoideen auch umsetzen zu können.

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Schneelandschaft bei Hellisheidi, Island – Copyright: David Köster

Wie bedeutend ist für Sie und Ihre Bilder das Thema Nachbearbeitung und welchen Anteil an einem Bild nimmt es ein?

Die Nachbearbeitung ist aus meiner Sicht ein integraler Bestandteil des fotografischen bzw. künstlerischen Prozesses in der heutigen Digitalzeit. So wie man früher mit seinem Film in die Dunkelkammer gegangen ist, entwickelt man heute seine digitalen Rohdaten eben im RAW-Konverter. Mein persönliches Ziel ist es, dass das fertige Foto meine subjektive Wahrnehmung der Naturkulisse, meine Erinnerung wiedergibt. Bei der Entwicklung bin ich aber recht pragmatisch. Länger als zwei, drei Minuten dauert die Bearbeitung pro Bild meistens meist nicht. Damit ich die spätere Nacharbeit später auf ein Miniumum reduzieren kann, versuche ich schon vor Ort, meiner Bildidee mit fotografischen Mitteln möglichst nah zu kommen.

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Polarlichter (Aurora Borealis) und Eis, Gletscherlagune Jökulsarlon, Island – Copyright: David Köster

Was sind für Sie die schönsten Momente in Ihrem Beruf?

Schöne Momente gibt es viele. Zunächst liebe ich die Naturfotografie ganz generell wegen der spannenden Melange aus Naturerlebnis, Kreativität und Technik. Ein besonders schönes Erlebnis ist es immer wieder, wenn ich von Menschen aus aller Welt positives Feedback für meine Arbeiten bekomme. Es ist einfach ein tolles Gefühl zu wissen, dass man mit den eigenen Bildern andere Menschen erreichen, in ihnen etwas auslösen kann. Großartig ist es auch immer wieder, die eigenen Arbeiten gedruckt zu sehen, sei es als Fine Art Print bei einer Ausstellung oder als XXL-Format an einem Messestand.

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Strand, Isle of Eigg, Schottland – Copyright: David Köster

Gibt es noch andere Lieblingsmotive jenseits der Natur und den Landschaften?

Mein Schwerpunkt sind schon ganz klar Landschaften. Gern nehme ich aber auch mal Wildlife-, Tourismus oder Outdoor-Motive auf, wenn es sich anbietet oder ich mit einem konkreten Auftrag unterwegs bin.

Was ist die größte Herausforderung für Sie im Bereich der Fotografie?

Ich glaube, die größte Herausforderung für alle Fotografen besteht darin, einen eigenen Stil, eine individuelle fotografische Handschrift zu finden. Eine ganz andere Herausforderung sind für uns Naturfotografen regelmäßig die Licht- und Witterungsverhältnisse. Als Naturfotografen arbeiten wir ja vorrangig mit natürlichem Licht. Schließlich bestimmen das Wetter und die Lichtverhältnisse, die Jahres- und Tageszeit, wie ein Naturmotiv auf dem Foto wirkt. Insofern ist es wichtig, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Das setzt natürlich eine entsprechende Planung voraus und auch dann klappt bei Weitem nicht immer alles wie gewünscht. Die Natur ist eben kein Wunschkonzert. Aber genau das macht unser Metier ja auch so spannend.

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Wasserfall Seljalandsfoss, Island – Copyright: David Köster

Erstellen Sie selber gerne Fotobücher mit Ihren Werken?

Ja. Qualität und Auswahl haben in den letzten Jahren merklich zugelegt, so dass man Fotobücher heute durchaus auch professionell nutzen kann. Ich setze Fotobücher z. B. gern ergänzend zur klassischen Portfolio-Mappe ein, um meine Bildstrecken unterwegs in einem kompakten Format zu präsentieren. Dazu habe ich immer einige kleinformatige Bücher dabei. Außerdem verschenke ich die kleinen Bücher auch gern an Geschäftspartner, Kunden oder Freunde.

 

Vielen Dank David Köster für das Interview. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg, tolle Reisen und immer neue, spannende Motive.

 

Mehr Informationen und ein Einblick in sein umfangreiches Portfolio:

Reise- und Landschaftsfotograf – www.davidkoester.de

facebook.com/davidkoester.de

plus.google.com/+DavidKöster

Spannende Reiseberichte finden sich auf David Kösters Blog:

http://www.davidkoester.de/blog/

 



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